05.09.2016 -Wir starten heute unseren Spaziergang durch diese wunderschöne Stadt. Und es ist beeindruckend!
Nora ist ein alter Bergbauort und eine der am besten erhaltenen Holzstädte Schwedens. Die meisten Gebäude stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert und werden auch heute noch bewohnt oder dienen als Geschäftsräume.
(Aus: Seite „Nora (Schweden)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. November 2016, 13:13 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nora_(Schweden)&oldid=159370615 (Abgerufen: 6. November 2016, 15:27 UTC))
Wir beginnen unseren Spaziergang an der Tourist-Info von Nora, wo wir auf dem Parkplatz übernachten konnten. Wir wenden uns nordwärts, und gehen erst einmal ein Stück am See entlang.
Am See liegen immer noch viele Boote, die Saison ist jedenfalls für Wassersportler noch nicht vorbei!
Der Pavillon ist sehenswert. Hier sitzt man dann auch sehr geschützt, wenn das Wetter - kaum zu glauben, gibt es aber! - mal nicht so mitspielen mag.
Wir werden die Storgatan ("Große Straße") zum Marktplatz hochgehen. Wobei Storgatan ja nun auch nach heutigen Maßstäben übertrieben wirkt. Wahrscheinlich war damit früher die "Hauptstraße" gemeint und nicht so sehr die absolute Größe.
Die Holzhäuser sind nicht nur in Falunrot gestrichen, sondern durchaus auch in anderen und meist sehr geschmackvollen Farbkombinationen. Es macht sicherlich viel Mühe, ein Haus so gepflegt zu erhalten. Auf jeden Fall ist das mehr Instandhaltungsarbeit als bei einem Steinhaus.
Das Nora Stadshotell ist so ein Steinhaus. Ein Restaurant und ein Pub sind auch in diesem 1878 erbauten Haus untergebracht.
Die Nora kyrka wurde 1880 eingeweiht und 2002 /2003 umfassend restauriert. Die Inneneinrichtung ist sehr farbenfroh. Der Turm ist 55 Meter hoch, und das ganze Gebäude beherrscht optisch den Marktplatz.
Auch die Rådstugugatan zweigt vom Marktplatz ab. Inzwischen scheint der Markplatz nur noch als Parkplatz zu dienen. Hinweise auf einen regelmäßigen Wochenmarkt haben wir leider nicht gefunden.
Bosättningsaffär bedeutet: Haushaltswaren (-laden, -geschäft). "Affär" steht als Bestandteil vieler Geschäftsnamen an den Fassaden. Glücklicherweise erlaubt der Denkmalschutz in Schweden noch nicht sowas wie "Shop".
Hud = Haut, Vard = Wartung (Pflege), also: Hautpflege. Schwedisch kann so einfach sein ... jedenfalls ist die Sprache logisch aufgebaut.
Nora Glass ist eine der ältesten Eis-Marken überhaupt in Schweden. Eigentlich handelt es sich um eine Manufaktur. Es gibt einen sehr schönen offiziellen Film (auf schwedisch) über Nora Glass, schaut mal rein:
Und wir haben uns dort Eis gegönnt ... das war ganz ausgezeichnet, aber nicht billig. Die Tüte "Fabrikörens Favorit" ist zwar ziemlich groß, kostet aber 55 Kronen (etwas über 5,50 €) - aber die ist jeden einzelnen Cent wert. Lecker, und wir geben das mal ausdrücklich als Empfehlung weiter!
Vor dem Eisladen warten die Vögel artig, bis etwas für sie abfällt.
Wunderschöne Villen sind in Nora alle paar Meter zu sehen. In Nora gibt es sehr viel weniger Steinhäuser als in anderen schweidschen Städten vergleichbarer Größe.
Sieht aus wie eine Eckkneipe oder ein Restaurant (mit den großen Fenstern), aber es ist ein Mehrfamilienhaus. Früher war es sicher mal die Villa eines reichen Bürgers. Wer weiß, vielleicht hat hier der Eisfabrikant gewohnt ...?
Hinter solchen Abdeckungen verbirgt sich der Elektro-Anschluß einer Straßenlaterne. Die Schrauben sind übrigens mit Absicht so "vermackt". Denn wenn man den Schraubenschlitz mit dem Hammer beschädigt, kommen Gauner und Bösewichte nicht mehr an die Elektrik. Das wirkt also wie ein Siegel - und der Elektriker kann die Schrauben ja wegbohren, wenn er mal wieder dran muss.
So sahen früher in Skandinavien die Telefonzellen aus. Bei uns in Deutschland steht so eine übrigens auch: auf dem Markt in Friedrichstadt! Heute sind die Telefonzellen in Schweden obsolet. Man hat viele vor der Verschrottung bewahrt. In einigen findet sich eine Art kleiner Bücherei. Das funktioniert so: Buch zuhause aussuchen, in die Zelle stellen und dafür ein anderes mitnehmen. Oder ein paar Bücher einfach so reinstellen. Klappt in Schweden vorzüglich.
Ein Fachgeschäft für Farben und Lacke in Nora. Das erkennt man erst, wenn man die handgeschriebenen Zettel in den Fenstern übersetzt. Ein Firmenschild fehlt.
Bei vielen Häusern finden sich Durchfahrten, die manch schönen Einblick gewähren. Nora hat (schaut auf die Karte am Schluß des Artikels!) sehr viele solche Hinterhöfe. Wir haben es für reichlich unhöflich gehalten, dort auch noch reinzuspazieren und Fotos zu machen - deswegen findet man hier kein Foto "von innen nach außen".
Hier vorne rechts sieht man einen Grill. Der könnte tatsächlich mal privat sein! Wie ungewöhnlich, wo es doch in Schweden so viele öffentliche Grillplätze gibt ...
Manche Holzhäuser sind schon beeindruckend groß. Überhaupt fällt auf, dass die Schweden offensichtlich nicht so viel Quadratmeter bewohnen (wollen) wie wir in Deutschland. Jedenfalls sind die meisten Häuser deutlich kleiner als bei uns. Dafür gibt es aber - gerade auf dem Land oder im Dorf - auch "Nebenhäuser". Man baut also auf dem Grundstück irgendwann ein zweites Haus für die Kinder, und vielleicht noch ein kleines Haus für die Gäste.
Viele Boote liegen noch an den Stegen. Teilweise sind das echte kleine Schmuckstücke. Die wenigsten sind mit Schlössern gesichert.
Die Touristinfo von Nora ist in einem wunderschönen Bahnhofsgebäude untergebracht. Heute gibt es hier nur noch die Museumsbahn und natürlich den Busbahnhof.
Hier beginnen die Werkstätten und Abstellschuppen des Eisenbahnmuseums von Nora. Leider war an diesem Tag schon alles geschlossen. Auch hier gilt: entweder ganz zu oder nur am Wochenende mal auf, außerhalb der Saison.
Die kleine Lok links ist eine typische kleine Betriebslok für leichte Schlepp- und Rangierarbeiten im Bahnhofsbereich.
Die Lokschuppen sind in diesem eigentümlichen Farbmix gestrichen, den man bei vielen skandinavischen Bauten findet (ocker / rot).
Im Hintergrund befindet sich in einem noch älteren kleinen Lokschuppen nunmehr eine Taxizentrale.
Und so - nur zur Erinnerung - liegt Nora:
Hier geht es weiter mit unserer Reise: Schweden 2016 - Tag 12 - Bergs Slussar / Schleuse bei Berg