20.09.2016 - Wir haben den Parkplatz am Strand von Ängelholm im Dunkeln aufsuchen müssen, das ist im bewaldeten Gebiet ja immer so eine Sache mit dem Wohnmobil. Also langsam fahren und gucken, dass oben kein Ast das hauchdünne Aluminium verbeult oder - schlimmer noch - ein Fenster zerdrückt. Wir kennen den Platz, das ist ja auch kein Nachteil.
Das Wetter ist immer noch herrlich, aber jetzt ist es abends schon etwas kühler als bei unserem ersten Besuch drei Wochen vorher.
Die Bäume sind hier teilweise sehr ungewöhnlich geformt. Natürlich wird das der Wind gewesen sein, sagt die Vernunft - aber hier ist doch damals das UFO herunter gekommen, also was, wenn ...?
Der scharfe Wind verkrümmt die Bäume, solange sie klein und dünn sind. Später können sie wieder vertikal wachsen, und dann sehen sie "S"-förmig gebogen aus.
Praktisch der ganze Weg zum Strand ist von Blumen gesäumt. Jetzt legt die Natur wohl noch mal alles nach, was geht: in einer Woche haben wir schon Oktober, und dann ist auch schon herbstliches Wetter.
Carlo ahnt sicherlich, dass es einer seiner letzten Strandtage in diesem Urlaub sein wird, jedenfalls tobt er wie noch nie in seinem Leben durch die Brandung!
Wir gehen am Strand nicht weit auf und ab, den Blick immer nach unten gerichtet: die Welt zu unseren Füßen ist so schön bunt und voller interessanter Formen! Kleine Anmerkung: in den folgenden Bildern wurde nicht eine Muschel "arrangiert" oder mal "gerade hingelegt" - diese Arrangements hat die Natur ganz alleine hinbekommen!
Wir sehen hier viele Muschelarten, aber diese Sorte hier überwiegt deutlich (keine Ahnung, wie die heißen!).
Seegras legt sich um die Muscheln. Das und etwas Strömung schafft dann tatsächlich etwas Widerstand, und es bilden sich Ausspülungen und winzige kleine "Deiche":
Mit der neuen Kamera kann ich dank dem schwenkbaren Display nun auch auf Bodenhöhe hinunter.
Muscheln sind sehr dankbare Fotomotive, aber es ist bei viel Sonne schwer, die weißen Stellen und die Schatten unter einen Hut zu bekommen. Am Strand ist ja sowieso meist mehr Licht durch die Reflexion.
Hier gibt es auch ein paar Vogelfedern, die den dunklen Sand aufhalten. Dabei müßte doch eher der Sand die Feder wegschieben, oder? Es heißt ja "leicht wie eine Feder" ...
Die Muscheln liegen wirklich wie vom Dekorateur angeordnet am Strand. Die Farben sind bemerkenswert hübsch und abwechslungsreich.
Das bißchen Gezeiten (hier ist schon Nordsee) hinterläßt sehr deutliche Spuren, langgezogene helle Stellen markieren, wo das Wasser den dunklen groben Sand mitnahm.
Und immer wieder Muscheln! So viele Muscheln wie heute habe ich noch nicht fotografiert. Diese winzigen Szenen sind Bestandteil unserer Welt, schade: es nehmen immer weniger Leute wahr, was buchstäblich zu ihren Füßen passiert.
Das Wasser überspült die Muscheln, zieht sich zurück, überspült sie wieder ... das macht es seit Millionen von Jahren. Wer lange vor unserer Zeit am Strand gestanden hätte, dem wäre ein ähnliches Bild präsentiert worden.
Seegras umschlingt auch andere Artefakte am Strand, hier einen weiß polierten Knochen, der schon sehr lange hier liegen dürfte.
Manchmal bildet das Seegras auch geradezu kalligraphische Formen wie eine alte Handschrift. Man sieht auch schwach die Spuren einer Möwe, die sich hier für irgendetwas interessiert hat.
Die Dünen sind weder hoch, noch ist der Dünengürtel besonders breit an dieser Stelle. Dafür ist der Strand mit 6,5 Kilometern ziemlich lang und auch recht gerade. Auch Reiter benutzen ihn, wenn auch wahrscheinlich nicht in der Badesaison. Der für Hunde erlaubte Strand geht von hier aus nach Süden ab, der nördliche Teil soll mit Hunden nicht betreten werden.
Wir stehen im Wald sehr gut windgeschützt. Sonst dürfte man ja die Dachluken nicht so weit aufmachen: man kann sie so nicht verriegeln, und sie klappern unangenehm. Der Wind kann sie sogar aus der Endstellung rausrütteln und dann knallen sie unsanft zu.
Und hier ist der Strand von Ängelholm, die Markierung zeigt auf den Parkplatz:
Am nächsten Tag sind wir in Landskrona: Schweden 2016 - Tag 27 - Landskrona, Strand und Zitadelle