Bemerkenswert bei meinem kurzen Besuch fand ich den erstaunlich guten Zustand der Brücke. Seit 1945 sind in die Instandhaltung mit Sicherheit keine übertriebenen Mittel mehr geflossen. Weder sind irgendwo Reparaturen erkennbar, noch irgendwelche Maßnahmen z.B. zum Korrosionsschutz. Wer die Berichte ein wenig verfolgt und weiß, in welchem Zustand sich viele Brücken der Deutschen Bahn befinden, wird die Elbbrücke Dömitz für ein technisches Wunder halten müssen!

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Nur an wenigen Pfeilern finden sich - anscheinend nicht sehr schwerwiegende - Schäden. Aus einem Pfeiler ragt ein abgesägter dünner Baumstamm hervor. Auch sonst wächst hier und da noch ein kleiner Busch, aber das war es auch schon. Die Brücke macht immer noch einen recht soliden Eindruck. Wäre es anders, so hätte man sicher keinen Fußweg unterhalb der Brücke angelegt. Solange die Elbe kein Hochwasser führt, kann man dort ein Stück ins Vorland spazieren und den Brückenrest bewundern.

Ein Stück weiter stromabwärts gibt es eine moderne Straßenbrücke über die Elbe. Auch sie wurde 1945 durch einen Luftangriff zerstört, und erst einmal (innerdeutsche Grenze!) nicht wieder aufgebaut. Nach einer Bauzeit von zwei Jahren gab es dann 1992 wieder eine Brücke an dieser Stelle. Während die neue Brücke hier als Symbol der Wiedervereinigung Deutschlands betrachtet wird, kann man die nicht wieder aufgebaute Ruine der Eisenbahnbrücke als Symbol der jahrzehntelangen deutschen Teilung sehen. Davon spricht auch eine im Brückenkopf angebrachte Gedenktafel.

Alle die heute immer ungenierter brüllenden Kriegstreiber sollten einmal diese Brücke besuchen, und wenigstens ein Mal in ihrer erbärmlichen Existenz darüber nachdenken, was passieren kann, wenn man die Brücken zwischen Völkern und Nachbarn zerstört, anstatt welche zu schaffen! Vielleicht besucht ja auch mal ein früherer Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde diesen Ort?

Wir erinnern uns an dessen unsägliche Kriegstreiberei: "Bundespräsident Joachim Gauck hat die Deutschen erneut aufgefordert, mehr Engagement bei internationalen Einsätzen zu zeigen, im äußersten Fall auch militärisch." (Quelle)

Und auch des Gaucklers unsäglicher Oberbefehlshaber geistiger Verwandter hetzte fabulierte von dem aus seiner Sicht wohl hochwillkommenen Kalten Krieg 2.0, und wie man am besten gleich präventiv über Deutschlands Nachbarn herfallen sollte könnte: "Der Nato-Oberbefehlshaber in Europa, General Breedlove, sagte vor Kurzem im US-Kongress, die Nato befände sich mitten in einem hybriden Krieg mit Russland. Neben einer Abschreckungstaktik im Baltikum setzt er notfalls auch auf einen Angriff Kaliningrads." (Quelle)

Lage der Eisenbahnbrücke:


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