Der Tag meines Besuchs war nicht zufällig gewählt. Ein sehr langes Wochenende in Brügge, ein Abstecher nach Charleroi und der Vorteil, dass auch in Belgien am 1. Mai nichts los ist. Vom nahegelegenen Stellwerk war damit kaum mit "Störungen" zu rechnen - in der Tat, die vielen Stunden dort konnte ich das Gelände nach Herzenslust und in alle Richtungen durchstreifen.

Eine Besonderheit fiel besonders auf: fast alle Lokomotiven trugen Namen (Dakar, Cosmos, Atlas, Bamako, Cobra, Mazurka, Uma, Calypso, Osaka, Monaco, Lima, New York, Bravo, Infra, Domino, Bolero). Da aber die (wenigen) großen Loks keine Namen trugen, habe ich mir das so zusammengereimt: es handelt sich um Rangierloks, bei denen es oft notwendig wird, sie über Funk zu rufen - da ist der Name wesentlich hilfreicher als die vierstellige Nummer. Meine Vermutung stütze ich auch darauf, dass sich der Name auch innen im Fahrstand befindet, dort, wo früher vermutlich auch das Funkgerät sass.

Wie dem auch sei, die Lokomotiven machten schon einen traurigeren Eindruck als noch auf Bildern aus 2009. Ich konnte anhand dieser Bilder, die mich von Anfang an sehr fasziniert hatten, den Namen des Depots mit etwas Mühe herausfinden. Jemand hatte am Bildrand "vergessen", die Beschriftung "Charleroi" von der Lok weg zu retuschieren:

Lokdepot Charleroi

Natürlich konnte sich der Lokfriedhof an einer ganz anderen Stelle befinden, er musste ja noch nicht einmal unbedingt in Belgien liegen - aber den Versuch war es allemal wert. Mit ein wenig Suche war ich dann sicher, dass sich die paar hundert Kilometer lohnen würden. Die erste Aufnahme stammt von 05:45 Uhr. So früh waren die Straßen noch leer, und ich würde ohne aufzufallen auf das Gelände kommen ...

Ich habe ein paar Bilder schon früher veröffentlicht (Das dunkle Depot). Hier nun die sehr große "neue" Galerie!

Die Galerie:

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Die Lage:


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